SCHREIBZIMMER VON ERZHERZOG FRANZ KARL

Dass die Ehe zwischen Maria Theresia und Franz Stephan erstaunlich harmonisch war, ist unbestritten. Die beiden kannten einander seit Kindesbeinen und die heranwachsende Maria Theresia entwickelte früh eine große Zuneigung zu dem um neun Jahre älteren lothringischen Prinzen, der seit ihrem sechsten Lebensjahr als ihr zukünftiger Gemahl feststand.

Maria Theresia setzte die Mutterrolle bewusst ein und stilisierte sich dank ihres reichen Kindersegens zur „Landesmutter“. In populären Darstellungen wird das Bild der resoluten Regentin, die mit mütterlichem Hausverstand ihre Länder wie eine große Familie regierte, bis heute immer noch gerne bemüht.

Dem Familienporträt gegenüber sehen Sie die Bildnisse jener Frauen, die im Leben Maria Theresias eine bedeutende Rolle spielten. Rechts vom Spiegel das ihrer Mutter Elisabeth Christine, links davon das der Gräfin Fuchs, einst Erzieherin und später engste Vertraute der Monarchin.

Zur weiteren Gemäldeausstattung gehören die Porträts von Maria Theresias Schwester Maria Anna und deren Gemahl Alexander von Lothringen, einem Bruder von Maria Theresias Gatten Franz Stephan.

Die kleinformatigen Bildnisse rechts vom Fenster – darunter die berühmte „Nikolobescherung“ und „Joseph am Wochenbett seiner Gattin Isabella“ – gehören zum künstlerischen Œuvre der Kinder und Schwiegerkinder Maria Theresias. Es sind dies Werke von Erzherzogin Marie Christine, der künstlerisch talentiertesten Tochter der Kaiserin, und von Isabella von Bourbon-Parma, der ersten Gemahlin von Joseph II.