Die Blaue Stiege

Im Jagdschloss Josephs I. diente dieser Raum ursprünglich als Speisesaal. Daran erinnert das 1701/02 vom italienischen Maler Sebastiano Ricci ausgeführte Deckenfresko. Es zeigt eine Verherrlichung Josephs I. als Helden in antiker Pose, der schließlich vor dem Thron der Ewigkeit den Lorbeerkranz empfängt.

Nachdem Maria Theresia entschieden hatte, Schönbrunns als Sommerresidenz auszubauen, wurde es notwendig, einen repräsentativen Zugang in das Hauptgeschoß anzulegen, der den Anforderungen des Zeremoniells entsprach. Daher wurde der ursprüngliche Speisesaal um 1745 vom Architekten Nikolaus Pacassi zu einem Treppenhaus umgebaut.

Einige ältere Ausstattungsdetails – wie das eingangs erwähnte Deckenfresko – blieben von diesem Umbau unberührt und geben dadurch Eindruck von der hochbarocken Ausstattung des Schlosses durch Johann Bernhard Fischer von Erlach. So wurde im Zuge einer Restaurierung festgestellt, dass die Verzierungen in den Fensternischen ursprünglich vergoldet waren. Um die einstige Ausstattung sichtbar zu erhalten, wurde der vergoldete Dekor in einer der Fensternischen freigelegt und rekonstruiert.

Auf dem Treppenabsatz sind Darstellungen der wichtigsten Herrscherpersönlichkeiten zu sehen, die für die Geschichte des Schlosses von besonderer Bedeutung waren: Die beiden Porträtgemälde zeigen Maria Theresia und Franz I. Stephan und verweisen auf das Kaiserpaar als Initiatoren für den Umbau vom Jagdschloss zur Sommerresidenz. Die Büste zeigt Kaiser Franz Joseph, der die Spätzeit der Habsburgermonarchie entscheidend prägte.