Salon der Kaiserin

Der Salon zeigt heute nach einer Restaurierung wieder das originale Möbelensemble zur Zeit der Benutzung durch Elisabeth. Teile der originalen textilen Ausstattung hatten sich erhalten, sodass die Möglichkeit bestand, die reich gemusterten Seidenstoffe zu rekonstruieren. Der Salon präsentiert sich nun wieder in der prachtvollen Üppigkeit des 19. Jahrhunderts.

Nicht nur die beeindruckende textile Ausstattung ist hier bemerkenswert, sondern auch die laut den Inventarien erstaunlich umfangreiche Möblierung, die die zeremonielle Bedeutung widerspiegelt.

Elisabeth entsprach nicht den Erwartungen, die man am Wiener Hof an eine Kaiserin stellte. Die hochintelligente, sensible und auf die Äußerlichkeiten der Etikette wenig Wert legende Kaiserin hatte größte Schwierigkeiten, sich in das von strengen Konventionen geprägte Leben bei Hof einzugewöhnen.

In späteren Jahren begann sie ihr eigenes, unabhängiges Leben zu führen. Elisabeth betrieb einen extremen Individualismus, ihre liberale Einstellung ließ sie bald Zweifel am Fortbestand der Monarchie entwickeln. Sie sah sich als Fremdkörper in der Hofgesellschaft und entzog sich zunehmend ihren Verpflichtungen als Kaiserin.

Ein tragischer Wendepunkt in Elisabeths Leben war der Selbstmord ihres Sohnes Rudolf im Jahre 1889. Verstärkt durch die Angst vor dem Alter und zunehmenden gesundheitlichen Problemen litt Elisabeth an Depressionen und begann Todessehnsüchte zu kultivieren. Durch das Attentat, dem sie am 10. September 1898 in Genf zum Opfer fiel, wurde sie von einem Dasein erlöst, das ihr immer mehr zur Last wurde.

Bereits zu Lebzeiten wurde durch ihren unabhängigen Geist, ihren extravaganten Lebensstil und ihre Schönheit ein Mythos begründet, der bis heute anhält.